Der lustige Bauernhof
Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit ein altes Buch zu erwerben. Es heißt „Der lustige Bauernhof“ und ist aus dem Jahre 1910. Als ich ein Kind war, laß mir meine Oma oft Geschichten daraus vor. Leider war jenes Exemplar damals schon unvollständig und sehr zerfleddert. Und so freue ich mich über dieses 110 Jahre Exemplar, das ich kürzlich bekommen konnte. Eine Geschichte daraus möchte ich hier zum Besten geben:
Beim Angeln
Oft sieht man Hühner, Gäns‘ und Enten
Zum nahen Wiesenteich sich wenden;
Sie treiben g’rad an diesem Ort
Mit Vorliebe den Angelsport.
Der schöngefiederte Truthahn
Schließt sich dem Ausflug manchmal an;
Die Kücken und die Entelein,
Die hüpfen fröhlich hinterdrein.
Mit Netz und Angel wird gefischt,
Und wer den größten Fisch erwischt,
Bekommt von seiner Freunde Kreis
Zum Lohn den ersten Angelpreis.
Der arme Truthahn hat kein Glück
Die Fischlein schnellen all zurück,
So oft er sie im Netze wähnt,
Fast scheint’s als würde er verhöhnt.
Die Ente aber frisst voll Gier
Die Fische mit dem Löffel schier:
Sie schluckt und schmatzt als wär‘ es Suppe;
Der Preis, der ist ihr völlig schnuppe.
Die Gans, den größten Fisch sie fängt,
jedoch des Hahnes Angel hängt
Schon an der gleichen Beute.
(Da gibt’s noch Prügel heute!)
Am Schluß, zum Trost für den Gemahl,
fängt noch die Henne einen Aal;
Der ist so lang und wiegt so schwer,
Dass sie beinah ertrunken wär.
Uns sie bekommt den ersten Preis:
Zwölf Körner von dem gelbsten Mais
Sofort macht sie sich freudig dran
Die Hälfte kriegt ihr Schatz, der Hahn.
In diesem Sinne: Petri Heil 2021!